Eine Einleitung der Geburt kann für Mutter und Kind lebensrettend sein, so etwa bei deutlich überschrittenem Geburtstermin oder drohenden Komplikationen. In der Schweiz wird rund jede vierte Geburt eingeleitet. Ob dies immer medizinisch nötig und sinnvoll ist, führt durchaus zu kontroversen Diskussionen, wie Swissinfo und Swissmom berichteten. Aber auch der Einsatz der Medikamente, die dabei eingesetzt werden, ist nicht unproblematisch. Misoprostol ist ein synthetisch hergestellter, oral verabreichter Wirkstoff, der auch in der Schweiz häufig zur Geburtseinleitung eingesetzt wird. Allerdings ist dieses relativ günstige Medikament mit dem Handelsnamen Cytotec nicht für diesen Zweck zugelassen, sondern zur Behandlung von Magengeschwüren. In höheren Dosierungen kann Misoprostol zu schweren Nebenwirkungen bei Mutter und Kind führen, wie in den Medien berichtet wurde. Dazu ein Video und eine Zusammenfassung von Cochrane Deutschland. Gut zu wissen, dass mit einem neuen systematischen Cochrane Review nun eine unabhängige Evidenzbasis vorliegt. Aufgrund dieser Übersichtsarbeit resümieren die Autoren, Misoprostol habe im Vergleich zum “Goldstandard“ Dinoproston und anderen Medikamenten oder Verfahren vermutlich das bessere Verhältnis von Wirksamkeit und Risiken – vorausgesetzt, es werden als Einzeldosis nicht mehr als 50 Mikrogramm gegeben. Es kommt also einmal mehr auf die richtige Dosis an…
Mehr Info zu Geburteneinleitungen allgemein gibt es bei Quarks.